Wo bleibt das Schöne

Stadtgalerie Villa Dessauer
27. April - 26. Mai 2007

Wo bleibt das Schöne?
Kunsttour und Ausstellung

Die Stadtgalerie Villa Dessauer in Bamberg ist in diesem Jahr der Ausgangspunkt der einmonatigen Kunsttour, an dem die Besucher/Wanderer Informationen zu den Kunstprojekten und den Etappen der Wanderung finden. Außerdem wird dort über den Zeitraum eines Monats eine Ausstellung mit den Ergebnissen und Erlebnissen der Kunsttour durch Oberfranken wachsen.
Am Samstag den 26. Mai kehrt die Reise zurück in die Villa Dessauer, wohin der BBK Oberfranken zu einem Fest anlässlich seines 60-jährigen Jubiläums einlädt.

Routenflyer

Routenplan

LOGBUCH einer KUNSTWANDERUNG
Kunsttour

it's over now - ... Bleibt uns nur der Blick ins Gästebuch- aber ach - es lag zu dieser Ausstellung nicht aus.


Mittwoch, den 23.5.2007
Atelier Christiane Toewe
15h

Von der Villa Dessauer zum Atelier von Christiane Toewe. Hier werden Interviews zum altbekannten Thema gefilmt.
Draußen vor der Tür das "Wartezimmer". Einige Kollegen und Kolleginnen diskutieren das Thema lieber untereinander als vor der Kamera.
Schade eigentlich, dass der/ die Gästebuch Schreiber/in 2006 nicht aufgetaucht ist. Hat er / sie das Schöne entdecken können? Ist die Frage nach dessen Verbleib geklärt? / Haben die anderen Besucher Schönes gefunden? - viel besprochen: was ist "Schön" überhaupt?


Atelier Adelbert Heil
15h

Nebenan Im Atelier Adelbert Heil. Hier im Gespräch mit der Pressefrau des Unternehmens Kerstin Werner. Es geht um Bienen, Wachs und Honig. Dazu Gebrumm und Geschwirr von Tuba und Geige und rezitierte Märchen.


Atelier Johannes Schreiber
18h

Johannes Schreiber zeigt das Gemälde von Anton Greiner an seinem Entstehungsort. Der Blick auf die Schrottenberggasse. Auch 60 Jahre danach. Faszinierend, in der Kurve rechts wieder das Haus in Rosa.



21h

Pizzini. Hiervon sind uns keine Daten überliefert. Werner Kohn. Es lässt sich aber stark vermuten, dass Wein und Worte reichlich flossen.

Sonntag, den 20.5.2007
Villa Dessauer

In der Villa Dessauer findet am Museumstag eine Führung durch die Ausstellung statt. Vor etlichen Interessierten sprechen Johannes Schreiber und Wolfgang Männling über die Erfahrungen und Fundstücke der letzten Wochen, während Gerhard Schlötzer sich mit den Wanderern Richtung Stegaurach aufmacht.


Erika Bauer-Bamberg

Hier zeigt seit Langem mal wieder Erika Bauer-Bamberg ihre Gemälde berühmter Frauen und Blumen. Siegfried Stengel, Bürgermeister von Stegaurach im Gespräch mit der Künstlerin.

Samstag, den 19.5.2007
Levi Strauss Museum in Buttenheim
17h Ausstellungseröffnung im Levi Strauss Museum in Buttenheim. Sabine Weber zeigt ihre textilen Kunstwerke aus Jeansstoff. Ein Ort, der besser nicht gewählt sein könnte: hier wurde Levi Strauss (der "Vater" der Blue Jeans) am 26.02.1829 als jüngstes von sieben Kindern des Hausierers Hirsch Strauss geboren und verbrachte die ersten 18 Lebensjahre im oberfränkischen Ort Buttenheim. Siehe: www.levi-strauss-museum.de/. Doch wer auf diesen Bild scheinbar die Nummer 2 ist, ist in Wirklichkeit hier und heute die Nummer 1.
Freitag, den 18.5.2007
Atelier Antje Fries
183018:30 h in Erlangen. Hier wohnt Antje Fries. Noch. Ihr Haus wird abgerissen und sie wird ihr momentan "Schönstes" verlieren.
Inmitten von tausend kleinen bunten liebevoll zusammengestellten Dingen verbringen wir einen gemütlichen Abend. In zusammengewürfelter Runde ergeben sich anregende, interessante Gespräche.
Donnerstag, den 17.5.2007
Doos
9h

Los geht es bei Regen in Doos. In Muggendorf Regen und 7 ' Grad. Kurze Überlegung mit der Bahn zu fahren - wird sofort verworfen.


Pretzfeld

Die Wanderer verlieren erst sich und dann den Weg. So kommt die erste Gruppe um 15:00 h, die zweite um 16:00 h und die Letzten um 16:30 h in Pretzfeld an.


Bei Renate Fukerider werden Zeitpakete geschnürt. Christina Jüttner zeigt ihre Miniatur Malerei.

Mittwoch, den 16.5.2007

In einer alten Villa inmitten eines verwilderten Gartens übernachtet. Axel Luther wandert mit Sonnenhut = Optimist und Kötervertreibungswanderstab = Pessimist von Hollfeld über Hochstahl durchs Aufseßtal.
Es gibt viel zu lernen über die Natur. Wie hoch wachsen Mammutbäume und kann man mit Wolfseisenhut Wölfe vergiften?
Eine grünliche Waldhyazinthe gefunden und einen geräucherten Saibling gekauft.

Dienstag, den 15.5.2007
Gangolfskirche

Monika Pellkofer und Hans-Joachim Sollik warten auf die Wanderer in der Gangolfskirche. Gemeinsam mit Wieland Prechtl und Gudrun Schüler zeigen Sie Arbeiten unter dem Motto:

  • "stille Andacht"
  • Heilige des Alltags
  • Schwere - Los
  • Archaische Landschaften
  • Versinken ohne unterzugehen


Bürgermeisterin Frau Barwisch

Bürgermeisterin Frau Barwisch begrüßt die ankommenden Gäste.

Montag, den 14.5.2007
...?...

Wir wissen nicht was gestern geschehen ist.


- kommentarlos erreichen Gigabites die Bodenstation.


Robert Siebenhaar
Robert Siebenhaar lacht in die Kamera ...


... die Wälder üben magischen Sog aus.


- müssen wir uns Sorgen machen oder ist das Schöne entdeckt?


Wanderbeginn am Lebensrad aus Granit und Eisen vor der Therme Obernsees mit Treffpunkt an der Quelle am Wohnsgehaiger 549m hohem Hügel zum Lebensrad im NaturKunstRaum Neubürg im ganzheitlicher Erspüren einer unvergesslichen Weitsicht bei brausendem Wind des Wotans.


Sonntag, den 13.5.2007
Atelier Werner Geister

Bei Werner Geister treffen wir auf eine ganz persönliche, biografische Arbeit. Gänsefdern und Bleistiftzeichnungen widmen sich dem Thema Vergänglichkeit, Konkurenz und Freiheit und stellen die Frage nach dem Schönen, Gutem und Richtigem. Er hat ein Kopfkissen geschlachtet und verteilt die Federn um die Rampe. Darauf steht mit Kreide die Frage geschrieben: "Wo bleibt das Schöne?"


Friedemann Gottschald Holzschnitte

Bayreuth Bestattungsinstitut Himml, Friedemann Gottschald Holzschnitte mit goldener und silberner Farbe gedruckt, sehen aus wie anatomische Präparate, dazu schillernder Damast für Sargauskleidungen. Wir essen im benachbarten Braunbierhaus, die letzten Nachzügler des Maisel Weißbierlaufes schleppen sich vorbei. Holzschnitte und Prägearbeiten, drappiert zwischen dem Bestattungsbedarf, regen zur gedanklichen Auseinandersetzung mit dem letztem Schönen an.


Etage "Röhrensee" in Bayreuth

Soviel Kunst in der Etage "Röhrensee" in Bayreuth. Brigitte Böhler ...


Peter Coler ...


Carla Schmidhuber ...


Gudrun Schüler ... öffneten Ihre Ateliers.

Samstag, den 12.5.2007

Die Luftlinie auf der Karte ist so lang wie ein Din A 4 Blatt. 29 cm sind im 50.000 er Maßstab 14.5 km. Gemessen an den vergangenen Strecken ist das kurz, aber es geht geradewegs wieder über einen Berg. Den 863 m hohen Hohberg. Nomen ist Omen.

Ach hätt ich nur ein Pferd ...


Warmensteinach: Über die Hänge verteilen sich die Braasgedeckten 70er Jahre Pensionen mit Nut- und Federverkleideten Balkonnischen in Xyladekor Schwarz.
Gleich zwei Hinweise auf mitten im Wald verstorbene Bürger säumen die Strecke.
Ein altes Bosch Handy soll den Kontakt zur Bodenstation halten, es ist orange 4x so groß und 3x so schwer wie das Verlorene. Aufpassen- nicht verlieren- es hat Kultstatus!...
und anrufen bevor der Tod zuschlägt.


Warmensteinach – Bayreuth
Steil den Berg hoch, durchs Fichtelgebirge, in Richtung Bayreuth. Wo der Wald aufhört, beginnen die Selbstmotivationsversuche durch Gesang. Irgendwann geht das Liedgut aus.
Bayreuth wird erreicht, aber das Ende der Etappe ist noch lange nicht erreicht. Es zieht sich, Vororte, die Vertriebenensiedlung, unter der Autobahn durch. Der Durst wächst – völlig wirtschaftsfreie Zone hier! Als dann in St. Georgen die ersten Wirtschaften auftauchen ist es nach 14 Uhr und sie haben alle ausnahmslos geschlossen. Zum Glück gibt es hier einen Brunnen und einen Döner Stand.
Auf dem Marktplatz laufen wir zufällig den Geisters über den Weg, das war Glück und die einzige Chance, noch rechtzeitig zu Johann Schuierer in die Bärenschanze zu kommen.
Ein ehemaliges Fabrikgebäude wird von unterschiedlichen Menschen : Johann Schuierers Konstruktionen aus Kupfer und Stein wollen glauben machen, daß sie für irgendeinen Nutzen zu gebrauchen wären oder sehen gefährlich elektrisch aus.


Johann Schuierer stellt seine Nachbarn vor: Zwei Landschaftsbauer haben sich einen stetig weiter wachsenden Garten angelegt ... ... auf der anderen Seite die Schweren Jungs mit Ihren Harley-Davidsons,


... und die Netzstrumpfhersteller der Feinwirkerei. Hier kommt es zur Entführung einer Dame im Dessous.


Kleinskulpturen aus Sandstein lassen den Blick zurück in die Hochzeit der Zistersienserklöster mit Spaziergang durch die historische Lindenallee aus der Ära der Markgräfin Wilhelmine zum Lebensrad aus Granit. Kleine Dichterlesung an der großen Steinbank für Jean Paul im Park und beim Umtrunk mit Bäckenbier auf der Bank des Bäckermeisters Lang.


Die Kräuterbutter schmilzt langsam auf dem Rumsteak vom Grill. Die Portion Bratkartoffeln ist so gar nicht fränkisch - und lässt die Wanderer jammern. Jetzt zum Fernsehabend mit dem 3. Bier ins Zimmer, aber vorher noch 2 Botschaften an die verehrten Mitorganistoren dieser Reise: 1). "einen Film zu drehen ist wie eine Postkutschenfahrt durch den wilden Westen: Am Anfang meint man noch, es würde eine schöne Reise, am Ende ist man froh, überhaupt anzukommen." (John Huston) 2). "Der Triumph des Fotografen ist es das Chaos zu ordnen, ohne das Chaos zu verraten". (Richard Avedon) Für die Läufer am Ende noch ein Schnäpsle aufs Haus ... und die Welt scheint in Ordnung.

Freiag, den 11.5.2007

Bad Alexanderbad, statisisch der Ort in Deutschland mit dem höchsten Durchschnittsalter (57,8 Jahre). Auf dem Weg an der Luisenburg (Veranstaltungstipps diese Jahr Petterson und Findus, Kiss me Kate, Pippi Langstrumpf usw.)


Fast verlaufen wegen der vielen Wegweiser für die Loipenfreaks. Spannend wurde es dann nach dem Aufstieg zur Hohen Matze über den Totenkopf zur Girgelhöhle. Die Randfichten knirschten, die Erde wankte vom Wind. Der Girgel ging um. Zum Glück wieder heil nach Hause gekommen.

Donnerstag, den 10.5.2007

Weißenstadt - Marktredwitz Der Doppelurgroßvater Elias Schlötzer von unserem Wanderer Gerhard Schlötzer wechselte Anfang des 20. Jahrhunderts von Weißenstadt nach Forchheim und dort auch die Konfession. Nun steht Gerhard am Morgen nach der Vollendung seines 44. Lebensjahres vor dem Malerbetrieb Schlötzer in Weißenstadt. Irgendwo hier muß er gerade sein Handy verloren haben – ein Geschenk seiner Kinder.


An der jungen Eger entlang, dann über die alte Weißenstädter Straße durch obligatorischen Fichtenforst in Richtung Wunsiedel. Die Wurzelteller der gefallenen Bäume sind bis zu 5 Meter hoch. Pause in Wunsiedel und um 15:00 Uhr weiter nach Marktredwitz, immer der Straße entlang – hart – laut, um 17:00 muß Gerhard Schlötzer in Marktredwitz sein. Die Laufgeschwindigkeit läßt sich um mindestens 30 % steigern, wenn bergauf der "Radetzky Marsch", "Stars and Stripes" von Sousa und "Diamonds are a Girls Best Friends" mithelfen. In Marktredwitz schmerzt dann die Achillessehne trotz wiederholter Dehnung und die Fußsohlen brennen. Zum Glück wird er vom männlingschen Begleitfahrzeug eingeholt und kann sich ein paar 100 Meter bis zur Fränkischen Gobelin Manufaktur sparen... ein Bier wäre auch nicht schlecht.


Ursula Benker Schirmer bekommt Besuch von einem Gundelsheimer Ehepaar, einem Gast aus Marktredwitz, einem Pressevertreter, von Peter Schoppel, Wolfgang Männling, Johannes Schreiber und Gerhard Schlötzer.
Mit 80 bildet sie noch ein Lehrmädchen aus. Sie führt durch die Ausstellung ihres Lebenswerkes.

Mittwoch, den 9.5.2007

Münchberg - Weißenstadt
Noch Schnürsenkel gekauft und im Nieselregen raus aus Münchberg, immer an der Straße entlang nach Sparnek und dann den großen Waldstein hoch.
Die Fichtenstangenzucht lichtet sich sturmbedingt; auch die Bäume mit den Wegweisern sind gefallen. Schweres Gerät hinterläßt tiefe Spuren beim Ordnen des Chaos. Wie Jesus schon sagte: "Wer Fichten pflanzt wird Sturmholz ernten" – oder so ähnlich.
Oben dann eine Bärenfalle aus dem 17. Jh., Pause im Waldsteinhaus bei Geröstl und dann die Felsformationen im Naturschutzwald bewundert.


Es hat sich nun eingeregnet, die Sohle des linken Schuhs ist bis zur Mitte eingerissen, beide Schuhe triefen.


Beim Abstieg einen Granitsteinbruch mit türkisem See und Steilklippen gefunden. In Weißenstadt am Marktplatz treffe ich Wolfgang. Wir fahren zurück zum Steinbruch und er versenkt nun zum ersten Mal einen Grenzstein im wörtlichen Sinn im türkis – grünen See.


Danach Geburtstagsessen (Spargel) für Gerhard.


Im Gasthof Waldstein übernachtet, auf der Ofenbank liegt ein Rehkitz.

Dienstag, den 8.5.2007

Über die Streitmühle zur "Schiefen Ebene", eine Eisenbahnstrecke (JG.1850), die sich steil ansteigend um einen Berg windet. Zyklopenmauerwerk aus Schiefer im dichten Wald. Durch Marktschorgast zum Weißenstein, ein paar mal im Wald verlaufen. 668 mÜ. NN, eines der wenigen Eklogit - Gestein Vorkommen in Europa - die Münchberger Platte ist ein Geologenparadies, wo das Unterste zu oberst liegt. Von hier sind es nur noch 12 km nach Münchberg, das müßte doch in 3 Stunden zu schaffen sein. In dieser Gegend sind sogar die Alleebäume Fichten. Immer wieder Sturmschäden und kunstvoll geschlichtete Holzstöße. Fast wünscht man, daß beim nächsten Mal Kyrill noch methodischer vorginge und noch mehr Platz schüfe für standortgerechte Bäume. Münchberg ist schon in Sicht aber der Weg zieht sich: Neubaugebiet der 70er Jahre mit Planetenweg, die Füße werden schwer, jetzt sind schon 3 1/2 Stunden seit dem Weißenstein vergangen. Im Bürgerzentrum ankommen regnet es.


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Udo Rödel und Wolfgang Männling sind schon da. Nach der Besichtigung der Ausstellung mit Arbeiten der Studenten Udo Rödels und der Jugendkustschule des Landkreises Hof, wird es ein sehr schöner Abend bei Rödels zuhause. Die Brotzeit schmeckt.

Montag, den 7.5.2007

Unterwegs nach Himmelkron
.........Über die Plassenburg dem Weg mit der Makierung M gefolgt. Erstmal einen Schirm gekauft. 14:15 h. In Himmelkron angekommen. Im Ortskern gibt es keine Wirtschaft mehr, dafür an der Autobahn eine Kirche, einen Erotikmarkt, einen Burgerking, einen McDonalds, einen Aldi, eine Disco, einen Kik.


Zisterzienserkloster Himmelkron

Im Kreuzgang des ehemaligen Zisterzienserklosters Himmelkron die Skulpturen von W. Pietschmann und eine Fotoausstellung.

Sonntag, den 6.5.2007
9h

Wander Treffpunkt in Weißenbrunn am Brunnen Jungfer Kettel, vor der Brauerei Gampert. Ein Hohlweg durch Wälder über die Höhen des fränkischen Juras. Besser als jeder Pilgertripp nach Santiago an Autobahnraststätten und Industriebrachen entlang. Kronach- Kulmbach über den Frankenweg - der Wandertipp schlechthin.


In Kulmbach dann volles Programm. Erst beim Griechen Haraldos Burgerakis -


dann die Rosen-Kreis-Ladies im Stadtpark und Badehaus mit vielen Gästen und Rahmenprogramm. An diesem Ort an dem in Zukunft das Rosenmandala entstehen wird lauschten ca. 50 Besucher den Reden und sprachen den 'Gertrude Stein' Kanon: "... a rose is a rose is a rose... .

Samstag, den 5.5.2007
17h

Ein Kunstspaziergang mit Heinrich Schreiber. Wird die Stadtgeschichte Kronachs mit Füßen getreten? Der Blick fällt nach unten, die unauffälligen kleinen Begebenheiten der Bodenplastiken machen Geschichte lebendig. Abends dann bewältigt der einsame Wanderer die Strecke nach Weißenbrunn locker.

Freitag, den 4.5.2007
9h

Aufbruch in Mitwitz vor dem Wasserschloss nach Kronach. Die Sonne lacht, der Weg meandert - schon mittags ist der Dobersgrund erreicht. Hier werden die Massen erwartet, 2 Fernsehteams- der ganze Hofstaat.
(Capriccio / BR Fernsehen und OTV)


Kulissen verschieben die Wahrnehmung von drinnen nach draußen.


Alfonso Bedoya lebt vor was Schönheit ist und endet tragisch (siehe New York Times vom 17.02.1999). Der Abend endet in Lagerfeuerromantik. Die Wagenburg feiert. Es beginnt eine verhängnisvolle Affäre mit Osterhase und Tequilla.

Donnerstag, den 3.5.2007
11h

Am Morgen durch den Süden Coburgs, wieder an der Brose Hauptveraltung vorbei, mit ihrer endlosen Reihung von kastenförmigen Eibenhecken in Richtung Gut Hambach, das in einem malerischen Wiesentälchen liegt, umgeben von Streuobstwiesen und extensiv gehaltenen Angus Rindern. Benno Noll hatte gar nicht mit so viel Besuch gerechnet, der Frühstückstisch war aber überreichlich gedeckt. Interessante Gespräche mit dem Künstler und Jakobs Pilger Robert Reiter und einem Urenkel Friedrich Rückerts. Aufbruch nach Mitwitz durch den verwilderten Hambach Grund (die ehemalige Verbindungsstraße von Coburg nach Kronach). Danach über eine hügelige Agrarsteppe weiter auf kleinen Teerstraßen ohne Schatten spendende Bäume in der brennenden Sonne. Den Hunger gestillt in einem vollgestopften, wohlsortierten Dorfladen. Am Wegesrand wartete ein Motorradfahrer auf den ADAC – keine Kompression mehr.


Um 19:30 in Mitwitz angekommen, auf dem Weg zum Schloß den Schmuckladen Schultheis gesehen (Preise in DM) und das Schicksal des Frankenwald Lichtspiels.

Mittwoch, den 2.5.2007
8h

Rühreier Frühstück.

Als einsamer Wanderer durchs bildschöne Itztal.


Zum Keramikerpaar Sigrun Wassermann und Klaus Dorrmann in Wohlbach, viel Steinzeug mit Porzellanengobe und große Stücke. Auch hier versenkt W. Männling einen Marker; und nicht nur das, er wässert ihn auch gründlich, damit er gut "anwächst".


13h

Mit Heidi Höhn von der Coburger Neuen Presse weitergezogen über Schloß Hohenstein nach Ahorn. Dort im Seniorencafe des Gemeindezentrums mit Kaffee und Kuchen verwöhnt worden. Mit fröhlichen - "das Wandern ist des Müllers Lust..."- nach Coburg.


17h

Am Kreisverkehr mit kastenförmig beschnittenem Nadelgehölz betreten wir Brose City und werden gleich mehrsprachig willkommen gehießen. Im Tatoo Studio in der Coburger Mohrenstrasse ist die Ausstellungseröffnung von Reiner Morzig. Er stellt hier seine Collagen aus. Der Tagesabschluß findet im Biergarten statt, heute ohne Bratwurst.

Dienstag, den 1.5.2007
10h

Aufbruch von der Kunstmühle Mürsbach. Wurde dann doch spät gestern Abend. Die Ellers von der Kunstmühle sind gastfreundliche Leut. Die Holunderbeermarmelade zum Frühstück schmeckte vorzüglich. Haben das restliche Glas mitbekommen. Die Versorgungslage bisher ist gesichert. Wir können, da die Distanz nun wirklich nicht groß ist bis nach Memmelsdorf richtig rumtrödeln und lassen uns treiben. Zwar verlieren wir im Wald kurzzeitig den Weg entdecken dafür aber unerwartet spannende bedrohliche Briefe von Verlassenen, unterhalten uns mit Schlaganfallpatienten, stoßen auf Maibaumtransporte, einen Maibittgang mit Großer Gott, wir loben Dich, eine ehemalige Synagoge mit Futtermittellager. Der Unterschied zu einer gezielten Wanderung wird offenbar. Das Treibenlassen läßt fündig werden, ohne zu suchen, hier baumelt die fränkische Seele. "schönes " Haus vom Katzenfreund gefunden.


Memmelsdorf wird rechtzeitig erreicht und ein unterhaltsamer Event, der am Abend mit obligatorischem Grillgutverzehr bei Gerd Kanz in Untermerzbach endet.

Montag, den 30.4.2007
930>

Durch die Siechenstrasse in die Hallstadter Strasse mit interessanten Kulturergüssen aus Vergangenheit und Gegenwart (Fliesenecke - Traudels Imbiss) nach Hallstadt zu Waltraud Scheidels Klettenhemden ins Bürgerhaus.
Christian Bergenkamp hat die Eröffnungsrede vor ca. 30 Personen gehalten und Bürgermeister Braun erzählt von der Bedeutung Hallstadts (Hallstadtzeit?)


1230>

Über Dörfleins nach Baunach aufgebrochen- wunderschöner Weg- (brilliantes Wetter, Dank Klimaerwärmung?) - mit W. Scheidel durch warscheinlich Rothenhahnschen Wald nach Mürsbach gelaufen. Dort Bilder von Vera Leutloff in der Kunstmühle, dann Maibaum aufstellen mit der Feuerwehr und "wir sind die Kinder von der Eger" Begleitung. Biertrinken mit herbeigefahrenen Kollegen und einem doch scharfem Nordwind, der alle etwas schaudern ließ.


Ins Büro des 1. FC Nürnberg Fanclub Betreuers Otto.

Sonntag, den 29.4.2007
14h

Mit 6 Personen von der .D. zur Konzerthalle /Bamberg gelaufen. Ausstellungseröffnung von Rosa Brunner - "Bubbles"- ca. 25 Besucher.


17h

Zum Atelier an der Nonnenbrücke. Wunderschöner kleiner Garten, Modelle von Anton Baum, R. Bauer-Haderlein, die Werkstatt mit wunderbarem Licht gesehen. Gudrun Besslein-Bauer 's Planspiele auf Transparentpapier erklärt bekommen.

Samstag, den 28.4.2007

Am Samstag wurde sich dann eingelaufen: die erste Kunstwanderung, noch eher ein Spaziergang, führte die ersten Neugieren am frühen Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein und 27 Grad in die Natur, in den jaschoen Hain, zu zwei Installationen von Werner Kohn. Dort kam es für die Kunstspaziergänger zu ersten Irritationen, aber auch Erkenntnissen darÜber, was denn schön sein könnte. Die von Werner Kohn an eine Baumwurzel fixierten Texte über die Schönheit und den Schönheitsbegriff veranlassten die Pilger noch einmal genauer hinzusehen und zu erkennen, dass an dem Prachtexemplar von Baumwurzel nicht alles echt war, dass Hand angelegt wurde, dass mit Schönheit gespielte wurde, dass mit dem Blick des Beobachters gespielt wurde. Und der Blick sich verändern konnte, schärfer werden konnte...


Weiter ging es in den märchenhaft angelegten Garten des Malers Karlheinz Beer, der die Pilger schon mit Getränken erwartete. Die von den Kunstpilgern mitgebrachten Pflanzen fügte er bedacht in seinen Garten ein. Natürlich war der Ort nicht beliebig, jeder wollte schon wissen, wo sein Pflänzchen nun weiter gedeihen sollte. So versprachen auch die Pilger für die Pflanzen von Karlheinz Beer, die er im Gegenzug aus seinem Garten gab, ein gutes Plätzchen zu finden, wo sich die ganze Schönheit entwickeln kann.


Nächste Station: Edgar Stengele erwartet die Pilger auf der Altenburg. Der jaschoen Künstler öffnete sein verträumtes Atelier in einem Festungsturm der Altenburg, das bereits E.T.A.-Hoffmann für seine Musestunden nutzte. Zusätzlich zeigte er im Palazzo in zwei Ausstellungsräumen Werke, die er im Laufe seines Lebens schuf. Ein breites Spektrum seines Schaffens: von Portrait über Akt- zur Landschaftsmalerei.


Mit Begleitung vom Bayrischen Rundfunk setzt W. Männling einen Grenzstein in Peter Schoppels Garten.


Davor wird Peter Schoppel zu und Zweck Aktion - "wo bleibt das Schöne" vom Radioreporter befragt, was offensichtlich beide erheitert.

Freitag, den 27.4.2007

Eröffnung in der Villa Dessauer

Bürgermeister und Kulturreferent Werner Hipelius wünschte dem experimentellen Projekt viel Erfolg und sprach von einer ungewöhnlichen "Expedition durch den Weltraum Oberfranken". Die Villa Dessauer in Bamberg bezeichnete er als Bodenraum- und messstation, die die Ereignisse an denÜber 50 "Kunst–Satelliten" in Oberfranken abbilden wird und die gefundenen Objekte des Schönen sowie die Suche danach dokumentieren wird.


Ansprache J. Schreiber mit Trompetensolo = (Fanfare Raumschiff Enterprise)


22h

Aufbruch: Gleich in die Nacht hinein wanderten die ersten kunst- und aktionshungrigen Pilger zu einer Performance in die ehemalige Pathologie des alten bamberger Krankenhauses, ins Atelier von Gerhard Schlötzer.
Er zeichnete zu live gespielten elektronischen Gitarrenklängen (Stefan Stöckel) auf eine Glasplatte, die wie ein Screen im Raum hing und zuließ, die Zeichenspuren genau zu beobachten. Ausgelöst durch das Zusammenspiel von Musik und Kunst entführte er die Besucher in neue Sphären.


Fotos: G. Schlötzer, J. Schreiber, C. Toewe, M. Wolf , V. Maisel, H.J.Sollik, W. Pietschmann.
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